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Jedenfalls



Jedenfalls

Dieses Wort will sich durchsetzen und rechthaben. Wie auch immer man etwas betrachten kann, die verschiedenen Mö glichkeiten werden von JEDENFALLS relativiert, zur Nebensache gemacht. JEDENFALLS ist ein sehr bestimmendes Wort, es beschleunigt eine Entscheidung. (Siehe KURZ UND GUT).

 

JEDENFALLS wü rgt wie KURZ UND GUT etwas ab. Es beendet einen Gedankengang, der andere Entwicklungsmö glichkeiten, mehrere Fä lle zuließ. Man will sich fü r keine dieser Mö glichkeiten entscheiden und ihre Differenzierungen aufgeben. Man zieht einen Schlussstrich.

JEDENFALLS fahre ich heuer nicht auf Urlaub.

 

Das kann nun die Quintessenz und eine klare Entscheidung sein oder aber nahezu ä rgerlich ein Thema verlassen.

Du aber bist bei mir JEDENFALLS immer willkommen, wenn du mich besuchen willst.

Jein

 

Ein hä ssliches Unwort, zum Glü ck schon etwas aus der Mode gekommen. Eine parasitä re Missgeburt. Eine Beleidigung. Denn entweder oder, da muss man sich entscheiden, wenn man Charakter hat. Dieses Wortgebilde hat keinen. Es stellt sich unverschä mt vor notwendige Erklä rungen. Schmilzt Gegensä tzliches zusammen. Eine Politikervokabel. Man glaubt diesem Wort kein Wort. Es vermeidet die Auseinandersetzung, es ist dumm. Und daher auch bö se. Denn derjenige, an den es sich richtet, wird im Unklaren gelassen, fast auf eine hö hnische Weise. Das Wort tut so, als wü sste es Bescheid. Aber das ist nicht der Fall. Es tut geheimniskrä merisch, ein Wissen scheinbar vorenthaltend und doch vage andeutend. Es hat keine Manieren. – Vielleicht ü bertreibe ich und tu ihm Unrecht, denn ich mag es nicht und habe es noch nie verwendet.

Die Sprache ist nicht sicher vor seltsamen Modeerscheinungen, die man nicht mitmachen muss. Man kann sie ignorierend ertragen. Sie gehen vorbei.

 

Wenn das JEIN aus der Mode kä me, kö nnte das ein Fortschritt sein, vorausgesetzt mit dem Unwort kö nnte auch unsere Ambivalenz verschwinden, unser Unwillen oder unsere Unfä higkeit, sorgfä ltige Unterscheidungen zu machen und klare Entscheidungen zu treffen, auf die Gefahr hin, dass sie bloß richtig und nicht politisch und diplomatisch sind. Aber dazu braucht man freilich Charakter, siehe oben.

Das unwillkü rlicheHin- und Herspringen vom Ja zum Nein und wieder zurü ck kommt sogar in Kinderzeichnungen zum unü bersehbaren Ausdruck: da kann die bö se Hexe auf einmal den schö nen Schal der guten Kö nigin tragen, oder eine gute Prinzessin plö tzlich die Nase der bö sen Hexe haben. So wie einem die Mutter schö n und gut erscheint, wenn sie Wü nsche erfü llt, und bö se, wenn sie das nicht tut. Es ist eben ein schwieriger Entwicklungsprozess zu differenzieren, ob ein Objekt - oder man selbst - gut oder bö se ist, und wie man solche Widersprü che unter einen Hut bringen kann.

 



  

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