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Nur noch ein Callcenter



Man mag sich fragen: Wie verdient eigentlich Sanvartis mit dem Betrieb der „gemeinnü tzigen“ Patientenberatung Geld? Die UPD erhä lt nach dem Gesetz jä hrliche Zuwendungen durch die GKV von derzeit neun Millionen Euro. Dazu kommt noch ein – vergleichsweise unerheblicher – Beitrag durch die Private Krankenversicherung (PKV). Aus diesen Mitteln muss Sanvartis ihre diversen Beratungsdienstleistungen finanzieren, die fü r die Betroffenen durchweg gratis sind. Daraus folgt: Je geringer die Ausgaben fü r den Betrieb ausfallen, desto mehr bleibt von der Fö rdersumme als Gewinn hä ngen.

 


Foto: geralt (pixabay / CC0)

 


Wie in vielen anderen Fä llen, in denen staatliche Leistungen in die Regie der Privatwirtschaft ü berfü hrt wurden, ging auch die Neuaufstellung der UDP auf Kosten der Qualitä t. Das belegt eine Vielzahl an Medienberichten aus dem Vorjahr. Vor zehn Monaten schrieb zum Beispiel die Ä rzte Zeitung, dass 2016 allein in Bremen die Zahl der Patientenkontakte zur UDP um 75 Prozent gegenü ber dem Jahr 2014 zurü ckgegangen wä re. Das Ä rzteblatt berichtete, dass in Stoß zeiten viele Anrufer bei einem „Ü berlaufteam“ landen wü rden, deren Mitarbeiter bei Sanvartis unter Vertrag stehen. Im Mä rz 2017 sollen dies allein 2. 712 gewesen sein. Im Berliner Tagesspiegel klagte im August 2017 Kathrin Vogler von der Linksfraktion im Bundestag ü ber einen Rü ckgang der Vor-Ort-Beratungen von 14 auf 3, 7 Prozent. Auß erdem wä re die Quote der Beratungen zu Patientenrechten und Behandlungsfehlern „drastisch eingebrochen“, wä hrend die Zahl der Beschwerden von 18 im Jahr 2015 auf 559 in 2016 zugelegt habe.


Das alles hat sich die Linken-Politikerin nicht ausgedacht, sondern es steht so im „Monitor Patientenberatung 2017“, in dem 155. 000 Beratungen dokumentiert und ausgewertet sind. Der Bericht stellt zugleich eine Art Leistungsbilanz der UPD dar, weil er einen Vergleich der Kennzahlen der „alten“ UPD von 2015 mit denen der „neuen“ von 2016 erlaubt. Die Linke hatte dazu die Bundesregierung in einer Anfrage um eine Einordnung gebeten und die Antwort geriet erwartungsgemä ß zu einer Lobeshymne. O-Ton: Die UPD habe seit 2016 „eine ausgesprochen positive Entwicklung durchlaufen“.


Einige in der Anfrage vorgebrachte Punkte bilden hingegen eine deutlich „negative Entwicklung“ ab: Demnach sei die Zahl der UPD-Beschä ftigten trotz besserer Finanzausstattung gesunken. Die Zahl des akademisch geschulten Personals habe sich mehr als halbiert. Der Bereich der psychosozialen Beratung sei aus dem Leistungskatalog gestrichen worden. „Durch die von Union und SPD gebilligte Ü bernahme der UPD durch die Sanvartis GmbH wurde die Patientenberatung faktisch in ein Callcenter verwandelt, befand die gesundheitspolitische Sprecherin der Grü nen-Fraktion im Bundestag, Maria Klein-Schmeink, gegenü ber jW. Sylvia Gabelmann von der Linken-Bundestagsfraktion beanstandete: „Der Fall zeigt deutlich, dass die Privatisierung der UPD ein fataler Irrweg war und nicht dadurch besser wird, dass man den Fehler wiederholt. “



  

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