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Приложение № 4



Приложение № 4

 

„Karl aus Mexiko“ Stevan Paul   (Aus dem Buch „Schlaraffenland“)

 

Als der Vater doch noch zurückkehrt, nach Hause kommt, guckt er betrübt. Schöne Grüße von Frau Holler und Frau Ahrends, soll ich sagen, sagt der Vater, es tut ihnen sehr leid mit Karl, sagt der Vater, dann lächelt er schon wieder, stellt das Holzkörbchen mit den Kirschen auf den Tisch und sagt: Schmerzensgeld! Er dreht sich zur Mutter: Wusstest du, dass die zwei alten Jungfern früher Krankenschwestern waren? Das Haus gehört der Kirche, die haben da Wohnrecht auf  Lebzeit. Der Vater lacht. Krankenschwestern. Hexen lügen oft, denkt das Kind.

Sie fahren das Terrarium gleich zum Mülldepot, die Wärmelampe, den Futternapf, die Wurzel und die Kokosnussschale, die Bodeneinlage aus Stroh und Holzspänen kommt in den Hausmüll, da musst du keinen langen Abschied haben, sagt der Vater. Möchtest du wirklich keinen neuen Salamander, hatte der Vater vorher noch gefragt, und Mutter hatte ihn aufmunternd angelächelt. Wie soll das denn gehen, denkt das Kind, man kann doch nicht einfach einen neuen Salamander kaufen, so als wäre nix gewesen, so als wäre Karl gar nicht gewesen. Wenn ich mal tot bin, sollen die Eltern auch kein neues Kind haben, denkt das Kind. Karls Sachen liegen jetzt auf dem großen Müllberg, die Rahmung und die Scheiben des Terrariums sind zerbrochen, als es der Müllmann mit den riesigen Handschuhhänden da hochgeschleudert hat. Da musst du keinen langen Abschied haben.                                                                                  Der Vater rührt in einem großen Topf und zwinkert ihm zu.

Am Abend gibt es kein Abendbrot, sondern Milchreis, schneeleuchtenden, warmen Milchreis, mitten im Sommer, mit Vanillepunkten drin, der Milchreis ist cremig und zuckersüß, mit extra viel Zucker heute, in der Mitte ein Krater, darin liegen rote Kirschen in einem glänzenden Gelee, die Kirschen sind heiß. Aus frisch gepflückten Früchten, ruft der Vater und stochert aufmunternd mit dem Löffel große Happen aus der Luft. Das Kind betrachtet den Milchreis, sein Lieblingsgericht. Es betrachtet die schillernden Kirschen unter der schimmernden Geleehaut, ganz unten, da wo das Gelee dunkler wird, liegt Karl, ein feuerroter Punkt leuchtet auf dem Kopf seines Salamanders. Vorsichtig isst das Kind den Milchreis rund um den Kirschsee, es tut ihm so leid, dass er nicht gut aufgepasst hat auf Karl, der Milchreis wird unscharf hinter Tränen, das Kind achtet darauf, dass der Löffel den Kirschsee nicht berührt. Und erst als das letzte süße Reiskorn gegessen ist, entfaltet sie sich glücklicherweise doch noch, die tröstliche Wirkung von warmem Milchreis.



  

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