Приложение № 3

Приложение № 3

«Röda Huset» Stevan Paul (aus dem Buch „Schlaraffenland“)

27. Dezember

Als mich die Kälte weckt, ist es noch dunkel draußen, ich spüre meine Nasenspitze nicht mehr, ich tauche den Kopf unter die Daunen. Mit der Hand fische ich nach dem Handy auf dem Nachttisch und ziehe es unter die Decke, der Bildschirm leuchtet auf, es ist 10.30 Uhr. Ich ziehe die Decke wieder vom Kopf. Vor den Fenstern tiefe Nacht. Etwas stimmt nicht. Ich knipse die Nachttischlampe an. Neben mir schläft Katja, ich schleiche mich nach draußen und hinunter in die Küche, es brennt Licht, Raik wirft Holzscheite in den Ofen, er hat sich einen Kapuzenpulli über den Schlafanzug gezogen, wenn er spricht, begleiten Atemwolken seine Worte in die Kälte: „Alter, der Drecksofen ist heute Nacht ausgegangen, wir haben noch ein bisschen Holz von gestern Abend, ich bring den jetzt mal wieder zum Laufen, aber wenn es hell wird, brauchen wir definitiv Holznachschub vom Klohäuschen. Vielleicht kannst du dir schon mal die Taschenlampe schnappen und Wasser am Brunnen holen, für Kaffee?“

„Mach ich. Aber mal was anderes, Raik. Schon mal auf die Uhr geguckt? Es ist halb elf am Vormittag. Es sollte längst hell sein“.

Wir gehen zum Küchenfenster. Wir gehen ganz nah ran. Wir staunen über die verdichteten, grauen Schneekristalle vor der Scheibe. Wir gehen zur Haustür und öffnen sie. Lautlos löst sich eine kleine Lawine von der Schneewand, die den Türrahmen komplett ausfüllt, der Schnee ergießt sich leise in den Hausflur. Hinter uns taucht Katja auf, sie gähnt: „Gibt’s schon Kaffee?“

Am Nachmittag haben wir einen Hohlweg in den Schnee geschaufelt, bis zum Brunnen, wir haben den Brunnen und den Verschlag mit dem Brennholz freigelegt, und dafür fünf Stunden gebraucht. Zu viert.

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