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Typische Bauweisen des NivelliergerätesTypische Bauweisen des Nivelliergerätes Das Fernrohr Das Fernrohr benötigt ein Fadenkreuz als Zielhilfe sowie eine Verstellung, um auch auf nahe Objekte fokussieren zu können. Früher war es ein Kepler-Fernrohr mit Okular-Auszug. Wegen des durch Verschleiß größer werdenden Spiels wurde es drehbar oder umsetzbar gestaltet, um den entstehenden Höhenfehler kompensieren zu können. Seit Erfindung der Apochromate wurden ausschließlich diese wegen geometrisch fehlerfreierer Abbildung verwendet. Auf ein Bild-Umkehrsystem (Linsen) wurde verzichtet, um sich nicht weitere Fehlerquellen einzuhandeln. Das Bild war also umgekehrt und seitenverkehrt, was aber zum Anzielen eines Messpunktes oder einer Messlatte keine Rolle spielte. Mit Erfindung der präziseren und weniger anfälligen Innenfokussierung konnte auf ein Umsetzen des Fernrohrs verzichtet werden, die Geräte wurden kompakter. Eine Bildumkehr (mit Prismen) war nur selten eingebaut, sie wurde erst mit Einführung der automatischen Nivelliere durchweg angewendet. Die Strichplatte mit dem Fadenkreuz enthält durchweg noch Distanzstriche, um die Entfernung zur Messlatte ablesen zu können.
Libellennivellier Beim Libellennivellier wird die Horizontierung der Ziellinie mit Hilfe einer Röhrenlibelle vorgenommen, die mit dem Fernrohr fest verbunden ist. Norddeutsches Nivellier Beim norddeutschen Nivellier sind der Fernrohrträger und das Fernrohr starr miteinander verbunden. Zum Einspielen der am Fernrohr befestigten Röhrenlibelle (= Horizontieren des Instrumentes) benutzt man die drei Fußschrauben. Ist das fehlerfreie Instrument richtig aufgestellt, so beschreibt die Zielachse des Fernrohrs bei der Drehung eine waagerechte Ebene. Dieses Gerät eignet sich daher besonders gut für Flächennivellements in flachem Gelände (norddeutsches Nivellier). Hier können viele Geländepunkte von einem Instrumentenstandpunkt aus – ohne Nachstellen der Libelle – abgelesen werden. Dies setzt voraus, dass es einen rechten Winkel zwischen Stehachse und Libellenachse gibt und dass die Blase der Röhrenlibelle eingespielt ist. Geringfügige Abweichungen der Zielachse aus der Waagerechten infolge des Wärmeeinflusses und der Erschütterungen sind hier praktisch ohne Bedeutung.
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