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Wachsender Überdruss



 

Im Kampf gegen eine englisch dominierte Werbesprache sind die Verbraucher also nicht unbedingt zuverlä ssige Verbü ndete. Werbung spiegelt im Grunde genommen nur gesellschaftliche Trends wider. Sie orientiert sich an den Konsumenten und an ihrer Weise, mit Sprache umzugehen. Und dort ist es lä ngst Gewohnheit geworden, es mit der Sprache nicht so genau zu nehmen. Einen entscheidenden Beitrag leisten dabei die Massenmedien, die Begriffe unreflektiert aufgreifen und massenhaft wiederholt verbreiten, wie z. B. mit der Neuprä gung „Public Viewing“ geschehen, die wä hrend der Fuß ballweltmeisterschaft 2006 Zuschauern, Hö rern und Lesern regelrecht in die Kö pfe gehä mmert wurde.

Allerdings funktioniert der Versuch, Produkte beispielsweise mit einer englischen Namens­gebung aufzuwerten, nur dann, wenn sich ihm nicht alle anschließ en. Die Ü berdosierung schadet der Wirkung. „Es gibt mittlerweile einen Ü berdruss gegenü ber der Vielzahl der Anglizismen, die zudem oft ohne Sinn und Verstand eingesetzt werden“, meint Samland und verweist auf „Body-bag“, mit dem im Englischen nicht die Tasche, die sich um den Kö rper schnallen lä sst, gemeint ist, sondern der Leichensack. Das trifft auch auf den Neologismus „Public Viewing“ zu, mit dem die ö ffentliche Ü bertragung von Spielen – das gemeinsame Anschauen emotional aufgewertet werden sollte. Der Begriff, den es im Englischen gar nicht gibt, ist fü r Samland typisch fü r eine unzulä ngli-che Mö chtegern-Haltung.

Ein paar Fremdwö rter kö nnen hin und wieder Salz in der Suppe sein, aber inzwischen ist die Suppe vö llig versalzen“, stellt Tobias Mindner vom Verein Deutsche Sprache fest. So biete ein be-kannter Reiseausstatter in seinem Katalog ein „Cross Dyed Cool Mesh Shirt“ und eine „Long Reach-Hose“ an. Der Konsument wird hier wohl nur Shirt und Hose verstanden haben. Derart auf-geblasene Worthü lsen tragen nichts mehr zur Verstä ndlichkeit bei; im Gegenteil, sie fü hren zur Desinformation und Abschreckung der Kä ufer. Eine Werbung jedoch, die Umsatz verhindert, ver­fehlt ihr Ziel.

 



  

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