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Aufklärung und Wissen sind überbewertet



Unwissen, Dummheit oder Egoismus sind nur selten der Grund fü r Umweltsü nden – sondern allzu menschliche Verdrä ngungs- und Beschwichtigungsstrategien. Solche Ausreden erlauben uns, unseren Alltag in aller Bequemlichkeit ohne Gewissens­bisse fortzusetzen. Es ist daher kein Wunder, wenn die Deutschen sich selbst fü r sehr umweltbewusst halten, aber das eigene Tun meist beim Mü lltrennen endet – und trotzdem ü berzeugt sind, am Elend der Welt seien alle anderen schuld (vor allem die Amerikaner und Chinesen! ), nur sie selbst nicht. Die Berliner Songwriterin Kleingeldprinzessin findet fü r unser Verhalten in ihrem Titel „Immer die Anderen... “ die treffenden Worte: „Sie zerstö ren die Umwelt, und verstopfen die Autobahn, / verursachen zu viel Mü ll und unterstü tzen den Rinderwahn / Sie haben ein ungerechtes Weltwirtschaftssystem, / sind egoistisch und skandalgeil, stinkend, faul und bequem. / Immer die Anderen (immer die Amis), wie kö nnt es anders sein? / Immer die Anderen! Da schließ ich Sie und mich, liebe Hö rer, selbstverstä ndlich nicht ein. “

Mehr Umweltbewusstsein ist sicherlich nicht verkehrt. Aber Aufklä rung und Wissen sind radikal ü berbewertet. Die Praxis wird radikal unterbewertet. Der Weg fü hrt nicht vom Wissen zu Handeln, sondern umgekehrt: vom Handeln zum Wissen – und zugleich vom Handeln zum Handeln. Wenn Menschen ohne staatliche Zwangsbeglü ckung zum Handeln bewegt werden sollen, brauchen sie Praxisanleitungen dafü r, was sie selbst in ihrem eigenen Leben konkret anders machen kö nnen, um Spaß zu haben, soziales Prestige zu erwerben, vielleicht gar ihren Kontostand zu verbessern – und nebenbei „nach­haltig“ zu handeln. Wir mü ssen nicht auf die nä chste erfolglose UN-Weltrettungskonferenz warten, um zu handeln – sondern jeder Einzelne kann etwas im Hier und Heute bewirken.



  

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