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Geschichte Preußens. Die Anfänge des Königreichs Preußen



Geschichte Preuß ens

Preuß en – das ist noch immer ein Mythos deutscher Geschichte. Klischees von Gehorsam, Pflichterfü llung, Untertanengeist, Militarismus auf der einen sowie Toleranz und Religionsfreiheit auf der anderen Seite lassen sich damit verbinden. Aber auch historische Utensilien wie die Pickelhaube, Uniformen oder Tabakpfeifen bestimmen unsere Vorstellung von Preuß en. Es sind aber vor allem die Denkmä ler und Bauten wie der Berliner Dom, Schloss Sanssouci oder die Kirchen von Karl Schinkel, die als Zeugen preuß ischer Geschichte bis in die Gegenwart hineinreichen.

Die Anfä nge des Kö nigreichs Preuß en

Was spä ter Preuß en genannt wurde, war zunä chst nur ein geografischer Flickenteppich, bestehend aus dem Kurfü rstentum der Mark Brandenburg, dem Herzogtum Preuß en rund um Kö nigsberg sowie einzelner Gebiete rund um Kleve und Ravensberg im Westen des Reiches. Kurfü rst Friedrich III. (1657-1713) war der erste, der diesem zusammenhanglosen Territorium den Namen Kö nigreich Preuß en gab. Der ehrgeizige Fü rst machte sich im Winter 1701 auf den Weg nach Kö nigsberg, um sich dort selbst als Friedrich I. zum " Kö nig in Preuß en" zu krö nen. Doch es war ihm noch nicht erlaubt, sich " Kö nig von Preuß en" zu nennen, da Teile Preuß ens noch unter polnischerHoheit standen.

Karte von Preuß en 1618

Nach ersten Widerstä nden der europä ischen Monarchen gewö hnte man sich mit der Zeit daran, vom Kö nigreich Preuß en zu sprechen. Parallel zu den von Erfolg gekrö nten machtpolitischen Bestrebungen hatten bereits die kurfü rstlichen Vorgä nger des neuen preuß ischen Kö nigs mit einer erfolgreichen Einwanderungspolitik begonnen, die Friedrich I. nun fortsetzte. Das Kernland Brandenburg war durch den Dreiß igjä hrigen Krieg (1618-1648) stark verwü stet worden, die Einwohnerzahl hatte sich durch Seuchen und Hungersnö te halbiert. Dem neuen Kö nig gelang es wie seinen Vorfahren, ethnische und religiö s verfolgte Minderheiten aus anderen europä ischen Regionen ins Land zu holen. Als Lockmittel erhielten die Zugewanderten unter anderem eine mehrjä hrige Steuerbefreiung, freie Bauplä tze und kostenloses Material fü r den Hä userbau. Vor allem aber sicherte der preuß ische Staat ihnen Religionsfreiheit zu. Die Einwanderungswelle dauerte noch bis weit in das 18. Jahrhundert hinein an.

Schlacht bei Kunersdorf 1759

Auf dem Weg zur europä ischen Groß macht

Zum machtpolitischen Rü ckgrat Preuß ens wurde das Militä r. Besonders Kö nig Friedrich Wilhelm I. (1688-1740), der den Beinamen " Soldatenkö nig" erhielt, begann mit einer umfassenden, den Staat beherrschenden Armeereform. Er fü hrte die Wehrpflicht ein, vergrö ß erte die Armee und verschä rfte den Drill und die Disziplin unter den Soldaten. Seine militä rische Besessenheit, die Kunst und Kultur ausbluten ließ, verkö rperte der Aufbau seines persö nlichen Regiments, der " Langen Kerls". Obwohl Kö nig Friedrich Wilhelm I. pedantisch auf das Geld schaute, verschleuderte er fü r seine " Langen Kerls" ein Vermö gen. Trotz der militä rischen Aufrü stung fü hrte der Kö nig zusammen mit Dä nemark und Sachsen nur einen einzigen Krieg gegen Karl XII. von Schweden, der das Territorium Preuß ens nach Norden und zur Ostsee erweiterte.

Der " Alte Fritz" und seine Soldaten

Erst sein Sohn Friedrich II. (1712-1786), der in der Jugend als feinsinniger und aufgeklä rter Kronprinz galt, fü hrte als Kö nig viele zermü rbende und verlustreiche Kriege. Seine Hauptgegnerin war Maria Theresia, die Erzherzogin von Ö sterreich. Im Winter 1740 griff Friedrich II. zum ersten Mal Schlesien an. Ein Groß teil der ö sterreichischen Provinz wurde ihm nach zwei Jahren im Berliner Frieden zugesprochen. Insgesamt fü hrte Friedrich II. viele Kriege, die Preuß en groß e Gebietsgewinne sicherten. Doch damit nicht genug. In der ersten polnischen Teilung von 1772, bei der Russland, Ö sterreich und Preuß en das polnische Kö nigreich unter sich aufteilten, konnte er weite Teile Westpreuß ens, das Verbindungsstü ck zwischen Brandenburg und Kö nigsberg, besetzen. Damit gelang es ihm, das zersprenkelte Staatsterritorium weiter zusammenzufü hren. Fortan durfte er auch den Titel " Kö nig von Preuß en" fü hren. Aus dem einstigen Flickenteppich war eine ernst zu nehmende Groß macht inmitten Europas geworden.

Karl August von Hardenberg reformierte die Verwaltung

Territoriale Ausdehnung und Reichsgrü ndung

Unter Friedrich II. hatte Preuß en zwar viel Territorium dazu gewonnen, seine weiteste Ausdehnung erhielt es aber erst unter seinen Nachfolgern. Der ersten polnischen Teilung folgten unter Kö nig Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) zwei weitere. Preuß en konnte sich die polnischen Stä dte und Gebiete Warschau, Danzig, Posen, Thorn und Zentralpolen einverleiben. Es verfü gte nun ü ber ein so groß es Staatsgebiet wie nie zuvor in seiner Geschichte. Auß er seinen territorialen Zugewinnen tat sich Friedrich Wilhelm II. vor allem durch die Einfü hrung des " Allgemeinen Preuß ischen Landrechts" hervor, das allen Bü rgen eine zivil- und strafrechtliche Sicherheit gewä hrte.

Im weiteren Verlauf der Geschichte waren es wieder Kriege, die Preuß ens Vormachtstellung in Mitteleuropa festigten. Das Ende der Napoleonischen Kriege durch den Wiener Kongress im Jahr 1815 sorgte fü r eine territoriale Neuordnung des Kontinents. Der Zugewinn der polnischen Gebiete wurde einerseits bekrä ftigt, andererseits kamen im Westen neue Landstriche hinzu: Westfalen und das Rheinland wurden nun preuß isch.

Innenpolitisch war der Beginn des 19. Jahrhunderts durch viele Reformen geprä gt. Verwaltung, Regierung, Landwirtschaft und Heer wurden neu strukturiert. Von groß er Bedeutung waren die Gewerbefreiheit und die Bildungsreform, die Wilhelm von Humboldt in die Wege leitete. Er forderte die Freiheit von Forschung und Lehre ein, die das Universitä tssystem bis heute prä gt. Nach dem Wiener Kongress machte sich auf der anderen Seite jedoch auch eine restriktive Politik gegenü ber nationalen und liberalen Bestrebungen breit.

Nachdem sich Preuß en durch die Gebiete im Westen territorial gefestigt hatte, konnte es im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts seine Vormachtstellung behaupten und seinen grö ß ten Konkurrenten Ö sterreich in der Schlacht von Kö niggrä tz 1866 erfolgreich ausschalten. Fü nf Jahre spä ter wurde Preuß en zum Motor der deutschen Reichsgrü ndung. Der preuß ische Kö nig Wilhelm I. wurde 1871 zum deutschen Kaiser gekrö nt. Der preuß ische Ministerprä sident Otto von Bismarck wurde deutscher Reichskanzler. Damit wurde Preuß en Teil des neu gegrü ndeten Deutschen Reiches.

Sabine Kaufmann, Stand vom 24. 07. 2013

 



  

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