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Affixlose Ableitung (implizite Ableitung)
a) ernst, schade, schuld, wert, laut, Mü nchner Bier (von Substantiven abgeleitet); b) zufriedene Stimme, seltene Gabe, strafweise Vorsetzung (von den Adverbien abgeleitet); c) eine ausgezeichnete Leistung, die ausgestellte Ware ( von den Partizipien abgeleitet). 3) Verbalisierung ist sehr produktiv und geschieht durch ein Anhä ngen des formbildenden Infinitivsuffixes –en an das Substantiv oder Adjektiv: filmen, landen, hä mmern, salzen, roten, wä rmen, kü rzen, platten. Es muß betont werden, daß bei allen ihrer Arten die Ableitung mit oder ohne Verä nderung des Wurzelmorphems geschehen kann: a) ohne Verä nderung: kaufen – der Kauf, Trommel – trommeln, achten – Achtung; b) mit Verä nderung: krank – krä nken, treiben – der Trieb, Garten – Gä rtner, Holz – Gehö lz. (из чьей-то докторской) Konversion Als ein dritter Wortbildungtypus, der aus dem Rahmen der konkatenativen Morphologie und damit auch aus dem item-and-arrangment-Modell herausfä llt, ist die sog. Konversion aufzufassen. Hierbei ä ndern Stä mme ohne Hinzutreten von Affixen ihre Kategorie, beispielsweise: a) Schule – schulen, Schicht – schichten b) weit – weiten, kurz – kü rzen c) schlafen – Schlaf, treffen – Treff Damit sind alle im Deutschen produktiven Konversionsmuster beschrieben, schematisch demnach: a) N ® V b) A ® V c) V ® N Die anderen drei mö glichen Muster N ® A, A ® N, V ® A sind im Deutschen nicht produktiv. Ü blicherweise nicht als Gegenstand der Konversion werden Nominalisierungen von Infinitiven und die substantivische Verwendung von Adjektiven angesehen, da in diesen Fä llen Flexionsaffixe mit ü bernommen werden. Prinzipiell gibt es vier Mö glichkeiten, Konversion zu formalisieren: 1. durch Annahme von phonetisch leeren Kö pfen 2. durch die Annahme, daß Morpheme kategoriell unterspezifiziert sind 3. durch Annahme von unä ren Regeln X ® Y 4. durch Umkategorisierung
Den Unterschied zwischen 3. und 4. kann man am Beispiel von weit (A) – weiten (V) strukturell folgendermaß en fassen: a) V ® weit b) V ® A ® weit ist mit einem monotonen Formalismus nicht (ohne weiteres) kompatibel, da es nicht mö glich ist, eine Merkmalsstruktur destruktiv durch eine andere zu ersetzen. Zudem ist es unter der Annahme, daß sich die semantische Interpretation entlang der Wortstruktur vollzieht, unklar, wie sich die Bedeutung von weiten als weit machen ergibt. Daher werden in der Wortgrammatik von Kapitel 5 unä re Konversionsregeln angesetzt. Als morphologische Restriktion fü r Konversion gilt, zumindest fü r nominale und adjektivische Basen, daß nur affixlose Stä mme ihr unterworfen werden kö nnen.
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