Хелпикс

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 KAPITEL 14



       Der Innenhof ist schon schattig, als ich zum Haus humple. Eine einsame Henne weigert sich, mir aus dem Weg zu gehen, weshalb ich sie erst mit meinem Gehstock verjagen muss. Sie gackert und flattert, ehe sie sich wieder niederlä sst und einen fü r mich unsichtbaren Leckerbissen aufpickt. Meine frischgewaschenen Haare kleben an der Kopfhaut, und der Bart ist feucht. Ich habe mich fü r diesen Anlass schick gemacht und ein frisches T-Shirt und meine sauberste Jeans angezogen. Ich fü hle mich nicht wohl in meiner Haut und muss mich stä ndig daran erinnern, dass es nur ein Abendessen ist. Die vertraute Umgebung ist irgendwie fremd.

       Lulu ist in den Hof verbannt worden. Sie lungert vor der Kü chentü r herum und freut sich wie verrü ckt, als ich auftauche, um sie mit hineinnehmen zu kö nnen. Die Fenster stehen offen und lassen den Geruch nach gebratenem Fleisch herausströ men. Ich hebe die Hand und erwische mich dabei, wie ich zö gere. Dann erst klopfe ich an die Tü r.

       Gretchen ö ffnet mir. Sie tritt beiseite, um mich einzulassen, und verstellt gleichzeitig dem Hund den Weg, der an ihr vorbeischieß en will. «Nein, Lulu! », sagt sie streng.

       Die Kü che ist warm und mit Essensdä mpfen ausgefü llt. Kasserollen kö cheln auf dem alten Herd. Mathilde rü hrt mit abgehackten Bewegungen in einem der Stieltö pfe. Sie schenkt mir ein flü chtiges Lä cheln.

       «Setz dich. »

       Ich gehe zum Tisch, der mit vier Tellern gedeckt ist, und ziehe einen der unterschiedlichen Stü hle hervor.

       «Das ist Papas», sagt Gretchen.

       Sie bleibt neben dem Tisch stehen, und ich suche mir einen anderen Platz. Bis auf die eine Gelegenheit gestern Nacht, als ich ihr gesagt habe, sie solle im Haus bleiben, haben wir seit ihrem Wutanfall vor der Scheune kein Wort mehr miteinander gesprochen. Nichts an ihrem Verhalten deutet jetzt darauf hin, dass ihr die Szene peinlich ist oder sie mir feindlich gesinnt sein kö nnte. Sie verhä lt sich einfach so, als wä re nichts passiert.

       «Frag ihn, ob er einen Aperitif mö chte», sagt Mathilde zu ihr.

       «Ich weiß, das wollte ich gerade machen», faucht Gretchen. Sie wendet sich ungeschickt an mich. «Hä tten Sie gerne einen Aperitif? »

       «Das klingt gut. »

       Ich werde definitiv Alkohol brauchen, um diesen Abend irgendwie durchzustehen. Schon jetzt bin ich schrecklich nervö s. Ich erwarte, dass Gretchen aufzä hlt, was sie haben, aber sie schaut nur fragend ihre Schwester an. Mathilde hä lt den Blick auf die Kasserollen gerichtet.

       «Wir haben Pastis. »

       Ich warte, aber mehr gibt’s wohl nicht. «Pastis klingt gut», sage ich.

       Arnaud kommt herein, als sie die Flasche aus dem Schrank nimmt. Er hat Michel auf dem Arm, der verschlafen und quengelig aussieht. «Was wird das denn? », fragt er und runzelt die Stirn, als er sieht, was sie macht.

       Gretchen zö gert, die Finger um die Verschlusskappe der Flasche Ricard gelegt. «Mathilde hat gesagt, ich soll ihm einen Aperitif anbieten. »

       Arnaud schaut zum ersten Mal in meine Richtung. Ich bin sicher, dass er ihr im nä chsten Moment befiehlt, die Flasche zurü ckzustellen. Aber er zuckt nur mit den Schultern. «Wenn er von dem Zeug Bauchschmerzen kriegen will, ist das seine Sache. »

       Gretchen gieß t eine ordentliche Portion in ein kleines Glas und fü llt ein zweites mit Wasser. Sie stellt beide vor mich auf den Tisch. Ich lä chle ihr dankbar zu und gieß e etwas Wasser in die durchsichtige, bernsteinfarbene Flü ssigkeit. Beide Flü ssigkeiten vermischen sich in einem Wirbel und werden milchig. Ich nehme einen Schluck und spü re, wie der Schnaps warm durch meine Speiserö hre rinnt.

       Arnaud beobachtet mich, als ich das Glas abstelle. «Bauchschmerzen», wiederholt er.

       Ich hebe das Glas wie zu einem ironischen Toast. Bauchschmerzen oder nicht, es schmeckt besser als sein Wein. Michel beginnt, sich gereizt zu winden. Arnaud schuckelt ihn.

       «Hey, hey, lass das, hö rst du? »

       «Er sollte lä ngst ins Bett», sagt Mathilde und blickt von der Kasserolle auf.

       «Er wollte aber noch nicht ins Bett. »

       «Er ist mü de. Wenn du ihn hinlegst, wird er …»

       «Ich sagte, er wollte noch nicht ins Bett. »

       Plö tzlich ist das Simmern der Kasserollen das einzige Gerä usch im Raum. Mathilde hä lt den Kopf gesenkt. Die Rö te, die ihre Wangen ü berzieht, kö nnte genauso gut von der Hitze wie von der Wut kommen, aber vor wenigen Sekunden war sie noch nicht da. Arnaud starrt sie an. Dann hä lt er Michel Gretchen hin.

       «Hier. Er muss gewickelt werden. »

       «Aber Papa …»

       «Tu, was man dir sagt. »

       Mathilde legt den Lö ffel neben den Herd.

       «Ich nehme ihn. »

       «Du kochst. Gretchen kann das machen. »

       «Ich wü rde lieber …»

       Arnaud bringt sie zum Schweigen, indem er auf sie zielt, als wä re sein Finger eine Pistole. Sie senkt schließ lich den Kopf und widmet sich wieder dem Stieltopf. Er gibt Gretchen ein Zeichen. «Nimm ihn. »

       Gretchen stolziert mit dem Baby aus der Kü che. Arnaud tritt an den Herd und schnü ffelt an den dampfenden Tö pfen. Er nimmt Mathilde den Lö ffel aus der Hand und probiert die Soß e.

       «Mehr Pfeffer. »

       Wä hrend sie gehorsam Pfeffer aus einer Mü hle hinzugibt, setzt er sich an den Tisch. Mit einem Seufzen, das fast wie ein Grunzen klingt, lä sst er sich auf den Stuhl sinken. Natü rlich auf seinen Stuhl. «Ich habe gesehen, dass der obere Bereich der Wand fast fertig ist», sagt er und rutscht auf der Sitzflä che herum.

       Ich nehme noch einen Schluck Ricard. «Es geht voran. »

       «Wie viel lä nger wird es dauern, bis Sie mit der Wand fertig sind? »

       Ich stelle das Glas hin. Ü ber die Zukunft mö chte ich lieber nicht nachdenken. «Die eine Wand? Ich weiß nicht. Ein paar Wochen vielleicht noch. »

       «Und der Rest vom Haus? »

       «Das wohl noch lä nger. Warum? »

       «Nur damit ich Bescheid weiß. »

       Wä hrend wir reden, nimmt Mathilde die Kasserolle, in der sie gerü hrt hat, vom Herd und schlü pft leise nach drauß en. Falls Arnaud es bemerkt, sagt er nichts dazu. Er nimmt die offene Flasche Wein, die mitten auf dem Tisch steht, und gieß t sich ein Glas ein. Dann nimmt er einen Schluck und verzieht das Gesicht. Neben der Flasche steht ein Korb mit Brot. Er bricht ein Stü ck ab und kaut es bedä chtig, wä hrend er trinkt.

       Wir sitzen also schweigend am Tisch. Nur das Brodeln in den Tö pfen ist zu hö ren. Ich weiß immer noch nicht, warum er mich eingeladen hat. Ich hatte eigentlich gedacht, weil ich ihn bei der Polizei gedeckt habe, aber allmä hlich beginne ich zu glauben, es kö nnte einen anderen Grund geben. Arnaud ist nicht von der dankbaren Sorte.

       Gretchen kommt zurü ck in die Kü che. Gerä uschlos tritt sie an den Herd und stellt die Soß e wieder auf das Feuer. Arnaud wü rdigt sie nicht eines Blicks. Er ist sich entweder nicht bewusst, wie seine Tö chter sich im Stillen ü ber seine Anweisungen hinweggesetzt haben, oder er hat beschlossen, es zu ignorieren. Mathilde und Gretchen kö nnen also offenbar kooperieren, wenn es sein muss, allen Spannungen zum Trotz.

       Ich habe meinen Pastis ausgetrunken. Arnaud sieht das leere Glas und schiebt mir die Flasche Wein rü ber. «Hier. Fü hlen Sie sich ganz wie zu Hause. »

       Ich bin mir einen Moment lang nicht sicher, ob das sarkastisch gemeint ist.

       Das «besonders Gute» ist eine entbeinte Schweinelende, die in Salz und Rosmarin gewä lzt und mit ungeschä lten Knoblauchzehen gebraten wurde. Die Kü che fü llt sich mit dem schweren Duft, als Mathilde den dampfenden Braten aus dem Ofen holt. Sie schneidet ihn noch am Herd auf, und die Scheiben sondern Saft auf die Teller ab, die Gretchen an den Tisch bringt. Dazu gibt es Schalottengemü se, Kastanienpü ree, Mangold und Bratkartoffeln, die bereits auf dem Tisch stehen. Arnaud bedient sich bei allem zuerst.

       Gretchen trä gt ihren Teller zum Tisch. Als sie sich setzt, fä ngt sie meinen Blick auf und lä chelt. Ich tue so, als hä tte ich nichts bemerkt, und hoffe, dass es ihrem Vater entgeht. Vergeblich.

       «Was grinst du denn so? »

       «Nichts. »

       Arnaud funkelt sie wü tend an. «Gibt’s etwas, das ich wissen sollte? Irgendein Witz oder so? »

       «Nein. »

       «Und warum grinst du dann wie ein Esel? »

       «Mach ich gar nicht. »

       «Denkst du etwa, ich bin blind? », schnappt Arnaud. Sein Gesicht verdunkelt sich, und ehe er noch etwas hinzufü gen kann, stellt Mathilde einen Teller auf den Tisch und stö ß t dabei den Wein um.

       «Oje, das tut mir leid! »

       Sie fä ngt die Flasche schnell auf, aber nicht schnell genug, um den roten Strom zu verhindern, der sich ü ber den Tisch ergieß t. Arnaud schiebt seinen Stuhl zurü ck, um nichts abzubekommen, da der Rotwein auf seiner Seite ü ber die Tischkante strö mt. Mathilde beeilt sich, ein Tuch zu holen.

       «Pass doch auf, was du machst», faucht er, als sie den Wein aufwischt.

       Aber das hat ihn abgelenkt. Mathilde bringt die nä chste Flasche, fü llt mein Glas und das von Arnaud, ehe sie sich selbst und Gretchen etwas weniger eingieß t. Gretchen runzelt die Stirn.

       «Ist das alles? »

       «Fü rs Erste», sagt Mathilde und stellt die Flasche hin.

       «Papa! », protestiert Gretchen. Arnaud nickt knapp. Gretchen wirft ihrer Schwester einen triumphierenden Blick zu und fü llt ihr Glas bis zum Rand.

       Schweigend nimmt Mathilde ihren Platz ein.

       Arnaud sitzt am Kopfende des Tischs direkt mir gegenü ber, und Gretchen und Mathilde sitzen an den beiden Lä ngsseiten. Er hat bereits angefangen zu essen, aber ich warte auf Mathilde. Die Soß e ist mit Senf und Sahne zubereitet, nicht zu heiß und mit dem Fleischsaft eingekocht. Das Schwein schmeckt kö stlich.

       «Das ist wunderbar», sage ich.

       Das Lob richtet sich an Mathilde, aber Arnaud mischt sich ein. «Das sollte es auch. Sie werden kaum besseres Schwein kriegen als das hier. »

       Er spieß t ein Stü ck Fleisch auf. Seine Kiefermuskeln arbeiten, als er es kaut, und wö lben sich deutlich an seinen Ohren. Er schluckt und sieht mich an. «Erkennen Sie es wieder? » Ich habe keine Ahnung, worü ber er redet. Er spieß t das nä chste Stü ck Fleisch auf und wedelt damit vor seinem Gesicht herum. «Das hier meine ich. Ob Sie es erkennen? Das sollten Sie jedenfalls. Sie haben geholfen, es zu tö ten. »

       Ich will gerade ein neues Stü ck abschneiden und zö gere. Aber nur fü r eine Sekunde. Die Befriedigung gö nne ich ihm nicht. «Es kam mir tatsä chlich irgendwie bekannt vor. »

       «Davon schmeckt es gleich besser, was? Hat so ein ganz bestimmtes Aroma, wenn man weiß, woher es kommt. » Arnaud fü llt sein Glas wieder auf. «Natü rlich ist Mathilde nicht meiner Meinung. Sie hä lt Schwein fü r unsauber. Nicht wahr, Mathilde? »

       Zum ersten Mal bemerke ich, dass auf Mathildes Teller nur Gemü se liegt. Sie hä lt den Blick gesenkt.

       «Ich mag es einfach nicht», erklä rt sie leise.

       «Sie mag es einfach nicht. » Arnaud stü rzt das halbe Glas Wein auf einmal herunter. Sein Gesichtsausdruck ist verschlagen. «Hü hnchen ist genehm oder Ente, gerne auch Kaninchen. Aber bloß kein Schwein. Wieso ist das so, was glauben Sie? »

       «Die Leute mö gen eben unterschiedliche Sachen», sage ich.

       Verteidigen will ich sie damit eigentlich nicht. Ich will einfach nur dieses Essen ohne Zwischenfä lle hinter mich bringen und auf meinen Dachboden zurü ckkehren. Er sieht mich nachdenklich an.

       «Ist das so», meint er dann ironisch und trinkt sein Glas leer.

       Der Rest der Flasche folgt rasch diesem Glas. Arnaud isst und trinkt mit geradezu angriffslustiger Konzentration. Er dominiert die Tafel, und wir alle scheinen nur darauf zu warten, dass die Situation eskaliert. Aber der Hauptgang vergeht, ohne dass es zu einem Zwischenfall kommt. Danach gibt es Ziegenkä se. Jenen intensiven, halbfertigen Kä se, den Mathilde selbst herstellt. Ich lehne ab, aber Arnaud schmiert den Kä se mit seinem Messer dick auf das Brot.

       Mittlerweile ist es in der Kü che schon fast dunkel. Als Mathilde eine groß e Deckenlampe einschaltet, lä sst das Licht das Zwielicht drauß en sofort zu schwarzer Nacht werden. Ich stehe mit meinem Teller auf, als sie und Gretchen anfangen, den Tisch abzurä umen. Arnaud bedeutet mir, ich solle mich wieder setzen.

       «Das schaffen die schon alleine. » Er vertilgt ein letztes Stü ck Brot mit Kä se und wischt sich danach den Mund mit den Fingerspitzen ab. Aber obwohl er sich entspannt zurü cklehnt, hat er etwas Ruheloses an sich. Abrupt schiebt er seinen Stuhl nach hinten.

       «Kommen Sie. Wir setzen uns ins Wohnzimmer. »

       Sowohl Mathilde als auch Gretchen blicken ihm ü berrascht nach, als er die Kü che verlä sst. Und nun?, frage ich mich und folge ihm nur widerstrebend.

       Arnaud geht durch einen Durchgang am anderen Ende des Flurs und betritt einen langen, schmalen Raum, der aussieht, als wü rde er ü ber die volle Breite des Hauses verlaufen. Als ich eintrete, kniet er vor dem offenen Kamin und hä lt ein Streichholz an ein Stü ck zerknü lltes Zeitungspapier, das unter halb abgebrannten Holzscheiten liegt. Sobald es Feuer fä ngt, wirft er das Streichholz auf den Rost und richtet sich auf. Seine Knie knacken wie Gewehrschü sse.

       Er zeigt brü sk auf einen der Sessel, die um den Kamin gruppiert sind. «Setzen. »

       Ich gehorche, entscheide mich aber fü r einen alten Holzstuhl mit geschwungenen Armlehnen, der gemü tlich wirkt. Trotz der warmen Nacht ist es in diesem Zimmer kalt, und der muffige Geruch nach alten Mö beln hä ngt in der Luft. Ein Fernseher, der alt genug aussieht, um noch schwarz-weiß zu sein, steht in einer Ecke. Ich bemerke, dass eines der Fenster mit Brettern vernagelt ist. Vermutlich eine Erinnerung an Didiers Besuch letzte Nacht.

       Arnaud schaltet eine Lampe ein und geht zu dem Schreibtisch. Auf beiden Seiten des Mö bels stehen kleine Schrä nke. Er ö ffnet einen und nimmt eine Flasche und zwei Glä ser heraus.

       «Sie mö gen Cognac? »

       Ich ü berwinde meine Ü berraschung und sage ja. Er gibt einen kleinen Schluck in beide Glä ser und stellt die Flasche wieder weg. Dann bringt er mir ein Glas, lä sst sich auf der anderen Seite des Feuers behutsam in einen Sessel mit hoher Rü ckenlehne sinken und nimmt einen Schluck Cognac.

       «Ahhhh. » Zufrieden lehnt er sich zurü ck. Ich nehme ebenfalls einen Schluck. Der blassgoldene Alkohol ist weich und scheint sich schon zu verflü chtigen, ehe er ü berhaupt meine Kehle berü hrt. «Dreiß ig Jahre alt», sagt Arnaud. «Kö stlich. »

       Zumindest besser als sein Wein. Aber ich fü hle mich zu unwohl, um ihn zu genieß en, und bin ü berzeugt, dass mir spä ter noch die Rechnung fü r das prä sentiert wird, was ich jetzt bekomme. Ein unangenehmes Schweigen entsteht. Was Arnaud auch bereden will, ich bin alles andere als sicher, ob ich es hö ren mö chte. Also nehme ich noch einen Schluck Cognac und schaue mich in dem Zimmer um. Einige gerahmte Fotos stehen auf einem kleinen Klapptisch am Kamin. Die neuesten zeigen Gretchen, als sie klein war. Das grö ß te, das gut zu erkennen ist, obwohl es ganz hinten steht, zeigt eine dunkelhaarige Frau und ein junges Mä dchen.

       Arnaud bemerkt meinen Blick. «Meine Frau und Mathilde. »

       «Sie sehen sich ä hnlich. »

       Er nickt und starrt auf das Foto. «Gretchen kommt mehr nach mir. »

       «Ihre Frau war Lehrerin, nicht wahr? »

       Mir kommt die Frage eher unschuldig vor, aber sofort blickt er mich scharf an. Vermutlich fragt er sich, woher ich das weiß, doch er dringt nicht weiter in mich. Er nimmt die Pfeife aus der Brusttasche seines Hemds und beginnt, sie zu stopfen.

       «Als ich sie kennenlernte, war Marie Lehrerin, ja. Aber das hat sie aufgegeben. Es gab hier fü r sie eine Menge zu tun. »

       «Sie hat Mathilde aber noch unterrichtet. »

       Das bringt mir noch einen Blick ein. «Das wollte sie unbedingt. Englisch, Deutsch, Italienisch. Sie fand, Mathilde sollte das alles lernen. Besonders Italienisch. Wegen der italienischen Kultur. » Er zü ndet die Pfeife an und schmaucht mit verä chtlicher Miene daran. «Fü r Kultur ist auf einem Hof kein Platz. Oder ü berhaupt in der realen Welt. Irgendwann hat sie das auch begriffen. »

       Sein Mund schließ t sich um das Mundstü ck. Nichts lä sst darauf schließ en, ob er Zuneigung oder wenigstens Sympathie fü r seine Frau empfunden hat. Ich denke an das Hochzeitsfoto, das in dem verlassenen Schlafzimmer steht. Die Frau tut mir leid.

       Ich nicke zu dem Foto, das Frau und Tochter zeigt. «Wie alt war Mathilde da? »

       «Zehn oder elf. Es wurde aufgenommen, bevor Marie krank wurde. » Er nimmt die Pfeife aus dem Mund und zeigt anklagend mit dem Mundstü ck auf mich. Blauer Rauch krä uselt sich vom Kopfstü ck nach oben und erfü llt das Zimmer mit einem dichten, sü ß lichen Geruch. «Davon haben Sie wohl auch schon gehö rt, was? »

       «Ich weiß, dass sie gestorben ist. »

       «Ja, gestorben ist sie. Irgendwann dann. Eine zehrende Krankheit. Die letzten sechs Monate konnte sie das Bett nicht verlassen. Hat es mir ü berlassen, einen Hof mit einer bettlä gerigen Frau und zwei jungen Tö chtern zu fü hren. Die Ä rzte meinten erst, es sei dies, dann, es sei das, aber sie schafften es nie, der Krankheit einen Namen zu geben. Kein Wunder, dass sie keine Behandlung fanden. Ü bereifrige Scheiß kerle. »

       Wü tend kippt Arnaud sich den restlichen Cognac hinter die Binde und steht auf. Er nimmt mein Glas, ohne zu fragen, ob ich noch will, und geht zum Schreibtisch. «Die Welt ist voller Leute, die glauben, sie wü ssten es besser als Sie», sagt er und schenkt in beide Glä ser nach. Er gibt mir meins und kehrt zu seinem Sessel zurü ck. Die Flasche hat er gleich mitgenommen. Seine Miene ist grü blerisch, als er sich die Pfeife wieder in den Mund rammt. «Es gibt immer jemanden, der glaubt, er hä tte das Recht, Ihnen zu sagen, was Sie zu tun haben. Ä rzte. Nachbarn. Die Polizei. » Er wirft mir einen kurzen Blick zu. «All diese Leute, die ü ber irgendwelche Rechte labern, ü ber Freiheit und darü ber, Teil der Gesellschaft zu sein. Gesellschaft, ha! In der Gesellschaft geht es nicht um die Freiheit, sondern darum, das zu tun, was einem gesagt wird. » Er nimmt einen Schluck und knallt das Glas so heftig auf die Armlehne, dass von dem dreiß ig Jahre alten Alkohol etwas ü berschwappt. «Ein Mann hat das Recht, sein Leben so zu leben, wie es ihm gefä llt. Man muss nur Sie anschauen. Sie sind ja nicht mal Franzose. Sie sind Auslä nder. Englä nder, aber das mache ich Ihnen nicht zum Vorwurf. Was weiß ich sonst ü ber Sie? Nichts. Nur dass Sie irgendwas zu verbergen haben. »

       Ich versuche, ein Pokerface aufzusetzen, und wü nsche mir, nicht so viel getrunken zu haben. Er grinst.

       «Keine Sorge. Das geht nur Sie was an. Was es auch ist, es ist mir egal. Sie behalten Ihre Angelegenheiten fü r sich, und ich halte es genauso. Aber was Sie auch verbergen oder wovor Sie weglaufen, eins steht fest: Sie sind besser in die Gesellschaft integriert als ich. » Arnaud nimmt noch einen Schluck und lä sst mich dabei nicht aus den Augen. «Warum haben Sie die Polizei angelogen? »

       Der abrupte Themenwechsel erwischt mich kalt. «Wä re es Ihnen lieber gewesen, wenn ich es nicht getan hä tte? »

       «Darum geht es gar nicht. Sie hä tten mich richtig tief in die Scheiß e reiten kö nnen wegen der Treteisen. Aber das haben Sie nicht getan. Warum nicht? »

       Ich suche nach einer unbeteiligten und beilä ufigen Antwort, aber mir fä llt einfach nichts ein. Also zucke ich nur mit den Schultern und ü berlasse es ihm, meine Antwort zu interpretieren.

       Er lä chelt. «Sie und ich, wir sind uns ä hnlicher, als Sie glauben. Was wissen Sie ü ber Louis? »

       Ich nehme einen Schluck Cognac. Keine Ahnung, wohin uns dieses Gesprä ch fü hrt. «Nicht viel. »

       «Aber Sie haben sich gefragt, was da los war, was? Warum reden wir nicht mal zur Abwechslung ü ber ihn? Ü ber ihn und darü ber, warum diese Rindviecher aus der Stadt uns so behandeln. »

       Ich zucke unbehaglich mit den Schultern.

       «Keine Sorge, Ihnen gebe ich keine Schuld daran. » Arnaud verzieht das Gesicht und nimmt die Pfeife aus dem Mund, als hinterlasse sie einen ekligen Geschmack auf seiner Zunge. «Louis war ein Taugenichts. Hat seinen Lebensunterhalt damit verdient, irgendwelche Bauarbeiten zu machen, aber er steckte voller groß er Ideen. Hatte immer irgendwelche Plä ne in der Hinterhand, die er verfolgte. Wie die Sache mit den Rebstö cken, von denen er wusste, wie minderwertig sie waren. Oder die Statuen. Er hatte eine Hebevorrichtung und einen kleinen Laster mit Ladeflä che, ich hatte den Platz, um sie hierzubehalten, bis sie verkauft waren. Natü rlich wusste ich nicht, dass er meiner ä lteren Tochter untern Rock gekrochen ist. » Arnaud schaut finster auf seine Pfeife. «Ich kann es Mathilde kaum verdenken. Louis konnte die Fliegen auf dem Arsch einer Kuh ü berreden wegzufliegen. Sie hä tte es besser wissen mü ssen … sich einfach von ihm schwä ngern zu lassen. Aber als es passiert war, sah Louis seine Chance gekommen. Hat sie gefragt, ob sie ihn heiratet. Nicht, weil er mal was richtig machen wollte, verstehen Sie? Er sah es nur als einen guten Weg, das alles hier in die Finger zu kriegen …» Er zeigte rings um sich und umfasste damit das Haus und das Land dahinter. «Was er nicht wusste, war, dass alles an Michel ü bergeht, wenn ich sterbe. Fü r Gretchen und Mathilde wä re natü rlich gesorgt, aber den Hof bekommen sie nicht. Und genauso wenig jemand, der eine von ihnen heiratet, dafü r habe ich verdammt noch mal gesorgt. Mein grö ß ter Fehler war, das Louis zu erzä hlen. Ah, danach zeigte er sofort sein wahres Gesicht. Erzä hlte mir, er hä tte einen Kä ufer fü r die Statuen und dass er jemanden in Lyon kennt, der noch mehr zu verkaufen hat. Meinte, wir bekä men das Doppelte raus, und ich war so ein Narr, ihm zu glauben. Also machte ich das Geld locker – und das war das letzte Mal, dass wir ihn gesehen haben. Er hat mein Geld gestohlen und die Mutter seines Kinds im Stich gelassen, als ob sie irgendwelcher Mü ll ist. »

       Arme Mathilde, denke ich. In groben Zü gen habe ich mir die Geschichte schon zusammengereimt, aber selbst wenn man bedenkt, dass Arnaud seine Version eher zu seinen eigenen Gunsten auslegt, muss es fü r sie eine demü tigende Erfahrung gewesen sein.

       «Natü rlich fing sofort danach das Gerede und dieses hinterhä ltige Getue an», fä hrt Arnaud verbittert fort. «Ich konnte den Leuten ja schlecht von den verfluchten Statuen erzä hlen, aber das hä tte ohnehin keinen Unterschied mehr gemacht. Louis war in der Stadt beliebt, er war einer von ihnen. Was auch immer ihn veranlasst hat zu verschwinden, konnte also unmö glich seine Schuld sein, richtig? Sofort war vergessen, dass er meine Tochter gevö gelt und mein Vertrauen missbraucht hat. Oh nein, sie wü rden nicht ihm die Schuld daran geben! Nein, es war unser Fehler, dass er verschwunden ist. Wir mü ssen ihn ja offenbar dazu getrieben haben! » Die Flasche klirrt gegen das Glas, als er sich noch einen Cognac einschenkt. «Es hat diesen engstirnigen Scheiß kerlen die Entschuldigung geliefert, die sie brauchten. Meine Tö chter, sogar Gretchen, wurden angefeindet, sobald sie in der Stadt auftauchten. Als wir nicht mehr dorthin fuhren, kamen sie hier raus. Es gab obszö ne Anrufe, und eines Nachts hat sogar jemand versucht, die Scheune anzuzü nden. Der Tank des Treckers wurde mit Zucker befü llt. Ich habe das Telefon also abgemeldet und einen Stacheldrahtzaun um das Grundstü ck gezogen. Aus den Treteisen habe ich kein Geheimnis gemacht, damit die Scheiß kerle wussten, was sie erwartet, falls sie einen Fuß auf mein Land setzen. »

       Oder jemand anderes, denke ich. Aber an Arnaud wä re jede Form von Ironie verschwendet. «Warum erzä hlen Sie mir das alles? »

       «Damit Sie verstehen, wie die Lage ist. Weil Sie den Mund gehalten haben, als die Polizei Sie befragt hat. »

       Ich glaube ihm kein Wort. Er fü hrt etwas im Schilde, aber was es auch ist, ich werde es so schnell nicht erfahren. Arnaud steht auf und macht mir damit unmissverstä ndlich klar, dass die Audienz vorbei ist. «Genug geredet fü r heute Abend. Morgen mü ssen wir frü h raus. »

       «Was mü ssen wir machen? »

       «Wir sammeln die Fallen ein. Die Polizei hat danach gefragt. Diese Scheiß kerle von gestern Nacht mü ssen was verraten haben. » Er sieht mich plö tzlich misstrauisch an. «Sie sind sicher, dass Sie niemandem davon erzä hlt haben? »

       «Nein, das sagte ich bereits. » Ich habe Jean-Claude erzä hlt, ich hä tte mir in Arnauds Wald den Fuß verletzt, aber mehr nicht. Es scheint ihm nicht in den Sinn zu kommen, dass die Nachbarn, fü r die er nur Verachtung ü brig hat, sich vielleicht nicht verpflichtet fü hlen, sein Geheimnis fü r sich zu behalten. Besonders jetzt nicht mehr, nachdem er auf sie geschossen hat.

       «Das fette Schwein von einem Gendarm hat mich belehrt, dass Fallen illegal sein sollen. Auf meinem eigenen Land! » Zorn lä sst seine Stimme beben. «Ich habe ihnen erklä rt, was ich hier mache, sei allein meine Angelegenheit, und solange sie nicht mit einem Durchsuchungsbefehl zurü ckkommen, will ich nichts weiter darü ber hö ren. »

       Mich durchrinnt ein kalter Schauer. «Glauben Sie, das wü rden die tun? »

       «Woher soll ich das wissen? Aber ich werde diesen Scheiß kerlen nicht die Befriedigung gö nnen, irgendwas zu finden, falls sie es tun. »

       «Und Sie wollen, dass ich Ihnen dabei helfe? »

       «Ganz genau. » Arnaud wirft den Kopf in den Nacken und leert seinen Cognac. An beiden Seiten seines Halses stehen die Sehnen hervor. Er schmatzt zufrieden und lä sst dann grinsend das Glas sinken. Im Feuerschein wirkt seine Miene milder, doch seine Augen sind so hart wie immer. «Es sei denn, Sie mö chten der Polizei gerne erklä ren, warum Sie gelogen haben. »

           

       Arnauds Cognac summt noch in meinem Kopf, als ich zurü ck zur Scheune gehe. Die Nacht wirkt unnatü rlich klar und steht damit im krassen Gegensatz zu der Benommenheit in meinem Kopf. Ich laufe ein bisschen im Zickzack quer ü ber den Hof, wobei der Gehstock immer wieder von den abgerundeten Kopfsteinpflastersteinen abrutscht. Unten in der Scheune ist es stockdunkel, und die Lampe habe ich oben vergessen. Ich taste nach einer leeren Weinflasche und stoß e dabei gleich noch ein paar andere um. Eisiges Wasser tropft auf den Boden, als ich die Flasche am Hahn fü lle. Dann forme ich meine Hä nde zu einer Schale und klatsche mir das Wasser auch ins Gesicht.

       Besser.

       Ich schleppe mich die Stufen hoch und bin erleichtert, als ich das vertraute Umfeld des Dachbodens erreiche. Es wü rde mich zu viel Kraft kosten, die Falltü r zu schließ en, also lasse ich sie offen. Mein Gehstock fä llt zu Boden, als ich versuche, ihn gegen die Wand zu lehnen, aber ich halte mich nicht damit auf. Irgendwie schaffe ich es, das T-Shirt ü ber den Kopf zu ziehen, ehe ich nur noch in der Jeans auf die Matratze falle. Ich will auch die Hose ausziehen, wirklich. Aber das ü ppige Mahl und der Alkohol wirken wie Bleigewichte auf meine Augenlider. Ich schließ e sie, aber nur fü r ein paar Sekunden. Gleich stehe ich noch mal auf und ziehe mich fertig aus.

       Gleich …

       Ich bin wieder in dem alten Zimmer, auf dem alten Bett. Ich fü hle, wie die Matratze nachgibt, und dann ihre Wä rme direkt neben mir. Ihre Lippen streifen meinen Mund und berü hren federleicht meine Wange. In meiner Brust ist ein glü ckliches, warmes Gefü hl, dass sie wieder hier ist. Dass alles wieder normal ist. Aber wä hrend ich das realisiere und anfange, auf sie zu reagieren, weiß ich, dass irgendwas nicht stimmt. Das Gefü hl verstä rkt sich, als sie sich an mich drü ckt. Ihr Duft und ihre Kö rperkonturen sind anders. Weiche Haare streifen meine Haut, und eine Hand streichelt mich. Dann ö ffne ich die Augen und bin wieder auf dem Dachboden, und Gretchens Gesicht ist nur wenige Zentimeter von meinem entfernt.

       Einen winzigen Moment lang droht mein Instinkt, die Kontrolle zu ü bernehmen. Doch dann setzt der Schock ein, und ich bin hellwach. Ich setze mich auf und werfe sie dabei von mir herunter.

       Sie kichert. «Habe ich Ihnen Angst eingejagt? »

       Mein Kopf und mein Herz hä mmern gleichermaß en. Ich schiebe mich noch etwas weiter von ihr weg. «Was hast du hier zu suchen? »

       «Was denken Sie denn? » Ihre Zä hne und Augen schimmern in der Dunkelheit. Sie trä gt ein kurzes weiß es T-Shirt und sonst nichts. «Freuen Sie sich nicht, mich zu sehen? »

       «Du solltest nicht hier sein. »

       «Warum nicht? Die anderen schlafen alle. Und Sie freuen sich, das kann ich spü ren. »

       Ihre Hand tastet nach meiner Jeans. Ich schiebe sie weg. «Du musst jetzt gehen. »

       «Das wollen Sie doch gar nicht. »

       «Doch, das will ich. »

       Ich schwinge meine Fü ß e von der Matratze und stehe auf. Das Letzte, was ich will, ist irgendeine Verwicklung mit Gretchen, aber es fä llt mir leichter, dementsprechend zu handeln, wenn ich nicht direkt neben ihr liege.

       Sogar im schwachen Mondlicht sehe ich ihre Verwirrung. «Warum denn? Was ist los? Mö gen Sie mich denn nicht? »

       «Sieh mal …» Ich verstumme. «Das ist es nicht. Ich finde einfach … Geh jetzt lieber. »

       Danach schweigen wir beide. Ich ü berlege, was ich sagen kann, damit sie geht, ohne einen Aufstand zu machen. Wenn sie jetzt wieder mit Mathilde anfä ngt, kö nnte die Sache ü bel ausgehen. Dann sehe ich sie lä cheln. Ihre Zä hne blitzen weiß in der Dunkelheit auf.

       «Haben Sie Angst vor Papa? Nicht im Ernst, oder? »

       Ich sage nichts. Soll sie doch ihre eigenen Schlü sse ziehen. Es ist jedenfalls einfacher, sie in dem Glauben zu lassen, und es ist ja auch irgendwie wahr. Sie kniet jetzt auf dem Bett.

       «Worü ber wollte er denn vorhin mit Ihnen reden? Er kann nicht allzu bö se auf Sie sein, sonst hä tten Sie nicht seinen besten Cognac bekommen. Das weiß ich nä mlich, weil ich danach die Glä ser abgespü lt habe. »

       «Es ging nur um den Hof. »

       «Lü gner. » Sie lacht. «Keine Sorge, ich lasse nicht zu, dass er Ihnen weh tut. Jedenfalls nicht, solange Sie nicht gemein zu mir sind. »

       Ich weiß nicht, ob das ein Witz sein soll. «Sieh mal, er will meine Hilfe bei den Treteisen. Ich muss in ein paar Stunden wieder aufstehen …»

       «Es ist noch genug Zeit. »

       «Gretchen …»

       «Schon gut, ich gehe. Wir wollen ja nicht, dass Papa Sie wieder die Treppe runterwirft. » Ihre gute Laune ist zurü ck. Ich gehe zu der Falltü r, als sie aus dem Bett steigt. Ihre Haare fangen das Mondlicht ein, und ihre Beine sind unter dem kurzen T-Shirt lang und schlank. Sie sieht wunderhü bsch aus, und fü r einen Moment bin ich froh, in der Jeans eingeschlafen zu sein.

       Sie bleibt kurz vor mir stehen und lä chelt spitzbü bisch, als sie leicht ü ber meinen Unterarm streichelt. «Kriege ich nicht wenigstens einen Gutenachtkuss? »

       «Heute Abend nicht. »

       «Mit Ihnen macht es echt keinen Spaß. » Sie schmollt und scheint noch nicht bereit zu sein, mich vom Haken zu lassen. Ich spü re ihre Finger, die bis zu meinem Bizeps hinaufwandern und erst verharren, als sie auf das Pflaster treffen. Ich kann sehen, wie sie die Stirn runzelt, als sie darü berfü hlt. «Was haben Sie denn mit Ihrem Arm gemacht? », fragt sie.




  

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