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Das Essai. Die Erzählung von einem alten russischen Deutschen. Fedotova A.



 

 

Die Nomination “Die Geschichte in den Lebenslä ufen“

Das Essai

Die Erzä hlung von einem alten russischen Deutschen

Fedotova A.

 

In der Schule haben wir ein Museum. Es ist etwas Besonderes. Es kann „Die Geschichte einer Familie in der Geschichte des Landes“ genannt werden. Alle Ausstellungen des Museums gelten als einzigartige Dokumente ü ber die Geschichte unseres Dorfes und Material ü ber das Schicksal von Bewohnern, die auf den Familienarchiven, Erinnerungen, Erzä hlungen und Alltagsgegenstä nden der Langjä hriger basiert ist.

Unser Dorf befindet sich im fernen Trans-Wolga-Gebiet. Wir hatten keine Kriegsoperationen im Bü rgerkrieg, weil das Dorf damals einfach nicht existierte. Wir hatten keine schreckliche Kollektivierung, denn ein Sowchos wurde sofort beim Bau des Dorfes organisiert. Wir hatten auch keine Kriegsoperationen im Zweiten Weltkrieg.

Es gibt aber eine Ausstellung, die fü r ein gewö hnliches Schulmuseum als einzigartig angesehen werden kann. Sie berichtet ü ber das Schicksal der deportierten russischen Deutschen, die 1942 im Dorf erschienen und von der sogenannten „Arbeitsarmee“ als mobilisiert galten. Seit dieser Zeit verbreiteten sich im Dorf solche Familiennamen, wie Stetzer, Wingert, Roon, German, Asmus, Kasimir, Schmidt.

Das ist das Schicksal eines von ihnen, dass ich erzä hlen mö chte. Nikolai Borisowitsch Kasimir. Ein einfacher Arbeiter, der nicht groß artig und kein Held ist. Aber wer weiß, wenn er und Hunderttausende Menschen nicht gewesen wä re, wie sich das Schicksal eines jeden von uns entwickelt hä tte.

Im Museum gibt es persö nliche Gegenstä nde und Dokumente von Nikolai Kasimir. Ich berü hre vorsichtig den abgenutzten alten Anzug mit vielen Auszeichnungen und nehme sein Arbeitsbuch, in dem in der ersten Zeile steht: „Sowchos nach Sacco und Wanzetti benannt, GUVS vom Innenministerium der UdSSR, 16. VIII. 1942. “
Und als ob ich seine Stimme hö re.

 

„Ich war damals sehr jung. Ich war achtzehn. Ich wollte an die Front gehen, um Russland zu verteidigen. Ich war noch nie in Deutschland. Weder vor noch nach dem Krieg. Ich habe mich immer als Teil Russlands gefü hlt. Ich bin hier geboren, aufgewachsen und werde sterben. Deutschland war fü r mich wie fü r das gesamte russische Volk ein faschistischer Angreifer. Und ich hä tte nicht gedacht, dass ich ein " Faschist" werden wü rde... Wir wurden von Zaporozhye nach Astrachan deportiert. “

Kaum vorstellbar ist die Tragö die des Mannes, der seine Familie und sein Land vor dem Feind nicht schü tzen kann. Er kann nicht, weil er wegen der Nationalitä t zum „Volksfeind“ erklä rt wurde. Was fü hlte er zu jenem Zeitpunkt? Alle seine Voreltern wurden in dem Russischen Reich geboren und waren dessen Bü rger. Mit Waffen in den Hä nden war Nikolai bereit, jeden Teil und Bewohner seines riesigen Landes zu verteidigen. Keine solche Gelegenheit aber wurde ihm gegeben. Was fü r eine moralische Tragö die erlebten diese Menschen! Die Wö rter „Deutsche“ und „Faschist“ waren doch fü r viele Sowjetbü rger lange Zeit gleichwertig.

Nikolai Borisovich wurde mit dem Bau der 450 km langen Eisenbahnstrecke Kizlyar-Astrachan beauftragt. Er sprach ü ber die unmenschlichen Bedingungen, denen russische Deutsche wä hrend der Deportation ausgesetzt waren.

Er erinnerte sich:

„Der Weg nach Astrachan war schwer. Es gab alles zu essen, was auf der Erde gediehen ist. Der Weg von Wolgograd nach Borunov hat an der gefrorenen Wolga vorbeigefü hrt. Nachdem wurden wir zu Fuß ins Dorf Bachtemir in der Region Astrachan geschickt wurden. In jenen acht Tagen, die wir gegangen sind, wurden zwanzig Gramm vom getrockneten Brot pro Person gegeben. Die Leute wurden schwä cher und konnten nicht gehen. “

Nach einer anstrengenden Reise wurden 1. 500 Deportierte in einen ö rtlichen Club gebracht. Aufgrund der vielen Menschen, die sich an einem Ort zusammengekauert hatten, wurden Lä use geboren. Alle Dinge, von den Wä nden bis zur Bettwä sche, waren voller Parasiten. Das Schlimmste war fü r die Besitzer des Bartes oder Schnurrbartes, dass so viele Lä use in ihnen waren, dass eine Art lebende, sich stä ndig bewegende Vegetation entstand. Es gab zahlreiche Bisswunden am Kö rper. Das Essen war knapp, die tä gliche Ernä hrung fü r eine Person betrug zweihundert Gramm Brot und einhundert Gramm Hering.

Der Bau der Straß e begann am Tag nach der Ankunft in Astrachan.

„Wer konnte - ging auf die Baustelle und wer konnte nicht - erstarrte und starb", sagte Nikolai Borisovich. - Ich war bei der Landarbeit. Wir haben zehn Stunden gearbeitet, die Norm - acht Wü rfel ausgegrabenes und weggeschaffenes Land. Der Boden war fest und ich musste mit Hacken und Brechstangen in den Boden beiß en. Wir schafften alles auf sich weg. Es gab nicht einmal Pferde – alles wurde an die Front geschickt. Wir arbeiteten uns zu Tode und erhielten sechshundert Gramm Brot. “

Wegen schwerer Erkä ltungen und Mangel an Nahrung erkrankte Nikolai Kazimir im April 1942 an Typhus und bilateraler Lungenentzü ndung. Er blieb zwei Wochen lang bewusstlos und niemand dachte, dass er ü berleben wü rde. Der Durst nach Leben war stark aber, er ü berlebte.
„Ich war sehr schwach, aber sie haben mich wieder zu Landarbeit geschickt. " Ich arbeitete bis August 1942 auf der Strecke und dann - mit dem Zug zum Bahnhof Pervoulyanovsk (derzeit ist es der Ulyanovsk-Hauptbahnhof – Kommentar des Autors). Von dort wurden ich und andere unterdrü ckte deutsche Arbeitssoldaten auf das nach Sacco und Vanzetti benannte Sowchos des Wolga-NKWD-Lagers in der Region Uljanowsk gebracht (jetzt ist dies unser Dorf Oktyabrsky - Anmerkung des Autors). Wir lebten in Erdhü tten. Ich zimmerte und kü mmerte mich um das Vieh, sä te und erntete Brot. Ich baute auch eine Zone fü r Leute wie mich, " Arbeitssoldaten". Hier traf ich meine zukü nftige Frau, Anna. Wä hrend des Krieges wurde sie nach Deutschland gebracht, sie arbeitete dort als Dienerin.

Nach dem Sieg kehrte Anna Bart, verheiratete Kasimir, in ihre Heimat zurü ck, arbeitete zunä chst bei einer Holzfirma im Wologda Gebiet. Das Leben dort war schlimmer als der Tod, und der Tod war die Befreiung von der Qual. Dann landete sie zufä llig auf dem Sowchos nach Sacco und Wanzetti benannt, wo sich das NKWD-Lager fü r politische Gefangene und deportierte Deutsche befand. Sie wurde sehr hart als Verrä terin des Mutterlandes behandelt. Fü r solche Deutschen wurde ein spezielles Kommandantenbü ro eingefü hrt, in dem sie wie die Deportierten regelmä ß ig notiert werden sollten. Die Kommandanten hatten ä hnliche Rechte wie die Grundbesitzer wä hrend der Leibeigenschaft. Fü r den Besuch eines Nachbardorfes ohne Erlaubnis des Kommandanten gaben sie zehn Tage Haft. Eine Reise auß erhalb der Region drohte mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwanzig Jahren.

Nikolai Borisovich fä hrt fort:

„1957 wurden wir rehabilitiert. Fü r meine Arbeit (ob es ein Witz war - 48 Jahre in einem Sowchos! ) habe ich viele Auszeichnungen erhalten, darunter die folgende: " Fü r tapfere und engagierte Arbeit wä hrend des Groß en Vaterlä ndischen Krieges. "
Jahre sind vergangen. Leben ist Leben. Alles wurde allmä hlich besser. Wir haben aus der Erdhü tte einen Ausweg gefunden. Ein Haus gebaut. Kinder und Enkelkinder groß gezogen.
Ja... Repressionen haben alle russischen Deutschen berü hrt, sind weder an Kindern noch an Erwachsenen vorbeigegangen. Stä ndige Demü tigung, unmenschliche Verhä ltnisse, Hunger - wir alle, unterdrü ckte Deutsche und das gesamte sowjetische Volk haben dies alles auf uns gefü hlt. Zusammen haben wir ü berlebt, gearbeitet und versucht, unser Bestes zu geben, um den Krieg zu beenden. Das Wort " Deutsche" wurde nicht mehr gleichbedeutend mit dem Wort " Faschist". Das gemeinsame Schicksal hat vereinigt.

Das Wichtigste, was ich meinen Kindern und Enkeln sagen mö chte, ist: Lebe so, dass sich diese Zeiten nie wiederholen. Unsere Heimat Russland und unsere historische Heimat Deutschland sollten in unserem Herzen sein. “

Erinnern wir uns an diese Wö rter!


перевод осуществил Борисов Владислав Владимирович, ФГБОУ ВО «УлГПУ им. И. Н. Ульянова», Факультет иностранных языков, группа НА-16-1
Borissow Wladislaw Wladimirowitsch, Staatliche Pä dagogische Universitä t Uljanowsk, die Fakultä t von Fremdsprachen, DE-16-1



  

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