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Конспект занятия по немецкому языку – 13.05.2020



Конспект занятия по немецкому языку – 13.05.2020

Группа №90; Повар, кондитер; 1 курс

Преподаватель: Суховерша О.Н.

Тема: Чтение немецкой художественной литературы

Форма работы: индивидуальная, дистанционное обучение.

Тип урока: урок изучения и закрепления нового материала.

Цель урока:

-систематизировать знания о немецкой художественной литературе

Ход урока

1.Организационный этап. Мотивационный модуль.

Was ist das Thema des Unterrichts?

2.Основная часть. Объясняющий модуль. Ознакомление.

Erich Maria Remarque "Drei Kameraden" (Auszug)

Um sieben Uhr meldete ich das Gespräch mit Pat an. Von dieser Zeit an kostete es die halbe Taxe, und ich konnte doppelt so lange telefonieren. Ich setzte mich auf den Tisch im Vorzimmer und wartete. In die Küche wollte ich nicht gehen. Es roch da nach grünen Bohnen, und damit wollte ich Pat nicht einmal beim Telefonieren zusammenbringen. Eine Viertelstunde später kam das Gespräch. Pat war gleich am Apparat. Als ich ihre warme, dunkle, etwas zögernde Stimme so dicht neben mir hörte, wurde ich so aufgeregt, daß ich kaum sprechen konnte. Es war wie ein Zittern, wie ein Beben des Blutes, gegen das man mit allem Willen nichts machen konnte. "Mein Gott, Pat", sagte ich, "bist du wirklich da?"

Sie lachte. "Wo bist du denn, Robby? Im Büro?"

"Nein, ich sitze bei Frau Zalewski auf dem Tisch. Wie gehts dir?"

"Gut, Liebling."

"Bist du auf?"

"Ja. Ich sitze auf der Fensterbank in meinem Zimmer und habe meinen weißen Bademantel an. Draußen schneit es."

Ich sah sie plötzlich deutlich vor mir. Ich sah die Schneeflocken wirbeln, ich sah den schmalen, dunklen Kopf, die geraden, etwas vorgebeugten Schultern, die bronzefarbene Haut -

"Herrgott, Pat", sagte ich, "das verfluchte Geld! Ich würde mich sonst auf der Stelle in ein Flugzeug setzen und heute abend noch ankommen."

"Ach, Liebling -"

Sie schwieg. Ich horchte in das leise Kratzen und Summen der Leitung. "Bist du noch da, Pat?"

"Ja, Robby. Aber du mußt so etwas nicht sagen. Mir ist ganz schwindlich geworden."

"Mir ist auch verdammt schwindlich", sagte ich. "Erzähl mir, was du da oben alles machst."

Sie begann zu sprechen, aber ich hörte bald nicht mehr auf das, was sie sagte. Ich hörte nur ihre Stimme, und während ich so auf dem dunklen Vorplatz hockte, zwischen dem Wildschweinsschädel und der Küche mit den grünen Bohnen, schien es mir, als ginge die Tür auf und eine Welle von Wärme und Glanz käme herein, schmeichelnd und bunt, voll von Träumen, Sehnsucht und Jugend. Ich stemmte die Füße gegen den Tisch, ich stützte den Kopf in die Hand, ich sah den Wildschweinsschädel an und die abgestoßne Küchentür, aber ich konnte mir nicht helfen, - Sommer war auf einmal da, Wind, Abend über Ährenfeldern und das grüne Licht der Waldwege. Die Stimme schwieg. Ich atmete tief.

"Es ist schön mit dir zu sprechen, Pat. Und heute abend, was tust du da?"

"Heute abend ist ein kleines Fest. Um acht beginnt es. Ich ziehe mich gerade dazu an."

"Was ziehst du denn dazu an? Das silberne Kleid?"

"Ja, Robby. Das silberne Kleid, in dem du mich durch den Korridor getragen hast."

"Und mit wem gehst du?"

"Mit niemand. Es ist doch hier im Sanatorium. Unten in der Halle. Da kennen sich alle."

"Es muß schwer sein für dich, mich nicht zu betrügen", sagte ich. "In dem silbernen Kleid."

Sie lachte. "In dem schon gar nicht. Da habe ich Erinnerungen. "

"Ich auch. Ich habe gesehen, wie es wirkt. Aber ich will es auch gar nicht so genau wissen. Du kannst mich betrügen, ich will es nur nicht wissen. Nachher, wenn du zurückkommst, ist es dann nur wie geträumt für dich und vergessen und vorbei."

"Ach Robby", sagte sie langsam und ihre Stimme klang tiefer als vorher. "Ich kann dich nicht betrügen. Dafür denke ich viel zu viel an dich. Du weißt nicht, wie das hier oben ist. Ein strahlendes, schönes Gefängnis. Man lenkt sich ab, so gut es geht, das ist alles. Wenn ich an dein Zimmer denke, dann weiß ich manchmal nicht, was ich tun soll, dann gehe ich an den Bahnhof und sehe die Züge an, die von unten kommen und denke, daß ich dir dann näher bin, wenn ich in ein Abteil einsteige oder so tue, als ob ich jemand abholen will."

Ich biß die Lippen zusammen. Ich hatte sie noch nie so sprechen gehört. Sie war immer scheu gewesen, und ihre Zuneigung hatte viel mehr in einer Gebärde, einem Blick gelegen als in Worten.

"Ich werde zusehen, daß ich dich einmal besuchen kann, Pat", sagte ich.

"Wirklich, Robby?"

"Ja, vielleicht Ende Januar."

Ich wußte, daß es kaum möglich war, denn von Februar an mußten wir ja auch das Geld für das Sanatorium aufbringen. Aber ich sagte es ihr, damit sie etwas hatte, woran sie denken konnte. Es war dann später nicht so schwer, es weiter zu verschieben, bis der Tag kam, wo sie wieder herunter konnte.

"Leb wohl, Pat", sagte ich. "Laß es dir gut gehen. Sei froh, dann bin ich auch froh. Sei froh heute abend."

"Ja, Robby, heute bin ich glücklich."



  

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